Klare Botschaft der Region an Landesumweltministerin Gönner: Die Energiewirtschaft der Region Freiburg – darunter federführend auch die badenova – will die Energiewende bis spätestens 2035 zu 100 Prozent umsetzen. Dazu haben sich die führenden Unternehmen aus dem Bereich ökologischer und regenerativer Energie- und Umweltdienstleistungen zum Wirtschaftsverband 100 Prozent GmbH zusammengeschlossen. Dieser Verband hielt jetzt in den Räumen von badenova eine Veranstaltung ab, bei der der gemeinsame künftige Kurs abgesteckt wurde.
Der Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien Regio Freiburg hatte seine Kuratoren, Beiräte, Gesellschafter und Mitglieder zu einer Kuratoriumssitzung eingeladen. Der Unternehmensverband 100 Prozent wurde von Pionierunternehmen aus dem ganzen Spektrum der klimafreundlichen Energieerzeugung und -nutzung ins Leben gerufen, um die regionale Energieversorgung vollständig auf Regenerative Energien umzustellen. Tanja Gönner ist Kuratoriumsmitglied des im Juli 2009 gegründeten Unternehmensverbandes .
Auch badenova als führender Akteur und Motor für die Energiewende in der Region gehört zu den Mitgesellschaftern. badenova-Vorstandsvorsitzender Dr. Thorsten Radensleben betonte am Rande der Veranstaltung, wie wichtig es sei, dass in der Region ein solches Netzwerk von kompetenten Partnern geschmiedet wird. Gemeinsam sei die Energiewende zu schaffen.
Die Botschaft der Versammlung an die Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Tanja Gönner war einhellig und deutlich: Die Zukunft der Energieversorgung ist dezentral, vielfältig und erneuerbar. Energieeinsparung und Energieeffizienz verringern den Energiebedarf drastisch, die dann noch benötigte Energie wird in vielen kleinen Anlagen in der Region erzeugt. Die Energiewende lässt sich nicht aufhalten, aber sie wird verzögert – u.a. durch die Verlängerung der AKW-Laufzeiten. Darauf hatte Rolf Disch, der Aufsichtsratsvorsitzende der 100 Prozent GmbH, ausdrücklich hingewiesen und betont: „Unser Ziel ist ein schnellstmöglicher und vollständiger Umstieg auf die Erneuerbaren“.
Auch Andreas Markowsky, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Wirtschaftsverbands, machte unmissverständlich klar, dass Südbaden bei Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Geothermie über hervorragende Ressourcen verfüge, diese Potenziale aber derzeit nicht optimal ausgeschöpft würden. Das liege nicht zuletzt an Hemmnissen der Politik und der Verwaltungsbürokratie. Auch deshalb sei der Wirtschaftsverband 100 Prozent GmbH geschmiedet worden, um solchen Hemmnissen und Widerständen vereint und geschlossen zu begegnen und sie zu beseitigen. Hier das Statement zum Nachhören (MP3, 419KB).
badenova-Vorstandsvorsitzender Dr. Thorsten Radensleben nannte die Vernetzung der regionalen Akteure eine zentrale Aufgabe, um dezentrale und regenerative Energielösungen voranzubringen. Sein Credo: „Hier vor Ort entscheidet sich die Energiewende.“ Das Engagement der badenova sei darauf angelegt, die Kunden von regenerativen Lösungen zu überzeugen und damit erfolgreich neue Märkte zu schaffen. Hier das Statement zum Nachhören (MP3, 542KB).
Der Freiburger Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon, Aufsichtsratsvorsitzender der badenova und ebenfalls Kuratoriumsmitglied in der 100 Prozent GmbH, verwies darauf, dass die Energiewende nur mit ökonomisch und zugleich ökologisch überzeugenden Strategien zu schaffen sei. „Die Angebote müssen sich rechnen. Das tun sie und die Menschen in Südbaden sind bereit.“
Umweltministerin Tanja Gönner bezeichnete die 100 Prozent GmbH als einen in dieser Form im ganzen Land einmaligen Zusammenschluss von Akteuren, die sich der Energiewende in der Region verschrieben haben. Das energiepolitische Ziel des Verbandes decke sich mit den mittel- und langfristigen Zielen der Landesregierung und deshalb engagiere sie sich auch selbst als Kuratorin in der 100 Prozent GmbH. Sie warb aber um Geduld und einen „langen Atem“ beim Umstieg auf Erneuerbare Energien, weil „man die Menschen mitnehmen und überzeugen müsse“. Hier das Statement zum Nachhören (MP3, 782KB)
Die Landesministerin verteidigte die Atombeschlüsse der Bundesregierung, versprach jedoch bei der Ausgestaltung der Energiekonzepte auf Landesebene insbesondere im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung Nachbesserungen im Sinne der Stadtwerke und der anderen regionalen Akteure. Sie sei allen Lösungsvorschlägen aus dem Kreis des Wirtschaftsverbands 100 Prozent gegenüber offen und werde alle konkret vorgetragenen Kritikpunkte prüfen. Rolf Disch schloss die Debatte mit dem Dank an alle Teilnehmer für den lebhaften und konstruktiv-kritischen Gedankenaustausch. Man freue sich über das Angebot von Tanja Gönner und werde sie gerne beim Wort nehmen.